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Amphitheater (Arena di Verona)

Bei Goethes Reise nach Italien, Verona, sei das Amphitheater das erste bedeutende Monument der alten Zeit gewesen, welches er gesehen habe. Bei unserer Reise nach Verona war ebenfalls das Amphitheater das erste Bedeutsame, was wir in der Stadt zu sehen bekommen haben. Die Arena di Verona ist, wie Goethe zu seiner Zeit schon sagte, sehr gut erhalten und ist somit das drittgrößte erhaltene, antike Amphitheater nach dem Kolosseum in Rom und der Arena von Capua.  Aufgrund der im Amphitheater früher stattfindenden Gladiatorenkämpfe nannte man es Arena di Verona, da das Wort Arena auf Latein so viel wie „Sand“ bedeutet. Der Sand saugte damals das Blut bei den Gladiatorenkämpfen auf.

In der Renaissance entstand das Interesse zur Nutzung als Theater. Aber erst seit 1913 wurde die Arena kontinuierlich als Theater genutzt. Ausschlaggebend dafür war die Oper Aida, die am 10. August 1913 aus Anlass von Giuseppe Verdis 100. Geburtstag gespielt wurde. Die Akustik war so unglaublich gut, dass die Arena fortan häufiger als Aufführungsort und Konzertstätte diente. Für nur 1€ pro Person kann man die Arena di Verona besuchen, das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir haben, als wir drin waren, ein bisschen gesungen und konnten die imponierende Akustik selbst erleben – wirklich unglaublich und definitiv lohnenswert! Errichtet wurde das Amphitheater circa 30 nach Christus, damals lag es außerhalb der Stadt, heute befindet es sich auf der Piazza Brá. Johann Wolfgang von Goethe schilderte die Gründe für das Zustandekommen des Amphitheaters folgendermaßen:

Er schildert es so, dass, wenn etwas Schauwürdiges passiere und alle Leute zugucken, dann versuchen die Hintersten sich über die Vordersten zu überheben, um auch etwas zu sehen. Sie stehen auf Bänken, rollen Fässer herbei, fahren mit Wagen heran, um etwas zu sehen, und in Windeseile entstehe ein Krater. Wenn dieses Schauwürdige öfter an derselben Stelle vorkomme, dann finge man an leichte Gerüste zu bauen für die, die bezahlen können, und die restliche Masse behelfe sich dann, wie sie möge. Dieses Bedürfnis des Volkes, dass jeder was sehen könne, habe der Architekt zu befriedigen. Seine Aufgabe sei es diesen vom Volk geschaffenen Krater durch Kunst herzurichten.

Das Amphitheater sei also laut Goethe aus einem Bedürfnis des Volkes entstanden. Zur Zeit von Goethes Italienreise seien die unteren Gewölbe an Handwerker vermietet gewesen. Heutzutage befinden sich dort nur die Toiletten und einige Souveniraussteller. Außerdem lobte Goethe die Veroneser für die gute Instandhaltung des Amphitheaters, da die nach und nach heruntergekommenen Bauteile immer wieder neu hergestellt werden und somit fast neuartig erscheinen. Diesem Lob können wir nur zustimmen, da die Arena wirklich immer noch wie neu erscheint. Des Weiteren führte Goethe an, dass von der äußeren Mauer nur ein Stück stehe, und er zweifle, ob die Mauer je ganz fertig geworden ist. Bezüglich dessen können wir Goethe auf die Sprünge helfen. Nach einem Erdbeben im Jahr 1117 wurden die meisten Teile der äußeren Mauer zerstört, weshalb nur noch vier Bögen namens „l’ala“ (der Flügel) der ehemaligen vollständigen äußeren Mauer vorhanden sind (auf unserer Seite „Mythen und Sagen“ findet ihr einen spannenden Mythos zu dem Thema).

 

Unser Tipp falls einem der Opernbesuch in der Arena di Verona zu teuer ist: setzt euch abends in ein schönes Restaurant auf der Piazza Brá und lauscht den Klängen der Oper – ganz kostenlos :)

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